Smartphone gegen Navi – wer führt besser ans Ziel?

Donnerstag, 21. Juni 2012

Die Verkaufszahlen von Auto-Navigationsgeräten sind in den letzten beiden Jahren massiv zurückgegangen – Branchenkenner führen das vor allem auf die stetig steigende Zahl von Smartphone-Nutzern zurück, die ihr Mobiltelefon mithilfe von Navigations-Apps auch als Navigationsgerät benutzen. Die Anschaffung eines Auto-Navis erscheint damit überflüssig, was die schlechten Verkaufszahlen bei diesen Geräten erklärt.

Smartphone und Navi im Direktvergleich bei Stiftung Warentest: Wer schneidet besser ab? Bildquelle: © Schlierner / Fotolia.com

Obwohl es mittlerweile Hunderte von verschiedenen Navi-Apps gibt, steht dennoch die Frage im Raum, ob denn Smartphone-Navigation genauso exakt und akkurat ist, wie ein herkömmliches Navigationssystem. Stiftung Warentest ist deshalb dieser Frage mit Akribie nachgegangen – und hat ein recht überraschendes Ergebnis ermittelt.

Smartphone Apps sind deutlich besser als klassische Navis

Dieses überraschende Ergebnis gab sich aus einem auf breiter Basis durchgeführten Vergleichstests zwischen insgesamt neun verschiedenen Apps auf verschiedenen Smartphones mit unterschiedlichen Betriebssystemen, die als Gegner vier Topgeräte bei den klassischen Navis vorgesetzt bekamen. Interessant ist dabei, dass für jedes Betriebssystem jeweils eine App deutlich die beste Leistung erbrachte – bei iOS war es TOMTOM, dicht gefolgt von der NAVIGON App, während sich auf Android ganz eindeutig NAVIGON als das beste Navigationstool erwies. Voraussetzung für das gute Funktionieren von Smartphone-Navigation und die maximale Leistung der App sind in jedem Fall entsprechend leistungsfähige Smartphones. Nur wenn die Prozessorgeschwindigkeit und der Arbeitsspeicher hoch genug sind, tut die Navi-App auch exakt das was sie soll. Bildschirmgröße und -leistung spielen bei der Navigation mit dem Smartphone mitunter auch eine Rolle, wenn es um komfortable Bedienung der Navigation und Übersichtlichkeit geht.

Smartphone-Navigation kann auch Nachteile haben

Stiftung Warentest gibt allerdings zu bedenken, dass Smartphones als Navigationssysteme in manchen Situationen auch nachteilig sein können – nämlich überall dort, wo kein Handy-Empfang besteht, beispielsweise in Tunnels, oder nur sehr langsame Internetverbindung möglich ist, läuft mit der Navi-App sehr schnell oft gar nichts mehr, und man verfährt sich erst recht. Bei Fahrten im Ausland können die teilweise sehr hohen Roamingkosten für die nötige Internetverbindung das Smartphone-Navigieren zu einem recht teuren Spaß werden lassen.